Charles de Gaulle
22. November 1890 - 9. November 1970
Gründer der Résistance extérieure
Frankreich
Kindheit
Charles de Gaulle wird 1890 geboren und wächst in Paris auf. Sein Vater ist Lehrer an einem Gymnasium.
Den katholischen und nationalistischen Werten seiner Eltern bleibt Charles des Gaulle sein Leben lang verbunden.
Beruf und Familie
Charles de Gaulle tritt nach der Schule eine Offizierslaufbahn in der französischen Armee an. Er nimmt ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil und gerät in deutsche Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich setzt er seine Militärkarriere fort.
Charles de Gaulle ist seit 1921 mit Yvonne Vendroux verheiratet. Mit ihr und den drei Kindern Philippe, Élisabeth und Anne führt er ein traditionelles Familienleben.
Der Appell vom 18. Juni 1940
Der Zweite Weltkrieg beginnt am 1. September 1939 mit dem deutschen Überfall auf Polen. Im Mai 1940 greifen die Nationalsozialisten auch Frankreich an. Die französische Armee versucht den deutschen Angriff abzuwehren. Charles de Gaulle ist Kommandeur einer Panzerdivision und wird nun zum General befördert.
Als die französische Regierung unter Marschall Philippe Pétain kapitulieren will, hält Charles de Gaulle dies für eine falsche Entscheidung und flieht nach London.
Von London aus ruft er seine Landsleute am 18. Juni 1940 über den britischen Radiosender BBC dazu auf, mit ihm den Krieg gegen Deutschland fortzuführen und Widerstand zu leisten.
Befreiung Frankreichs
Charles de Gaulle und die Truppen der FFL sind an der Befreiung Frankreichs von der deutschen Besatzung und der Vichy-Regierung beteiligt.
Paris wird am 25. August 1944 befreit. Eine provisorische Regierung mit Charles de Gaulle als Oberhaupt wird eingesetzt.
Die französischen Truppen kämpfen an der Seite der Alliierten weiter und sind an der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus im Mai 1945 beteiligt.
Nach 1945
Charles de Gaulle tritt 1946 nach Konflikten mit den linken Parteien als Regierungschef zurück. 1958 wird er erneut zum Präsidenten gewählt und begründet die Fünfte Französische Republik. 1962 wird unter seiner Präsidentschaft der französischalgerische Krieg beendet. Algerien wird ein selbständiger Staat.
Als Staatschef treibt Charles de Gaulle die Zusammenarbeit mit Deutschland voran und tritt für ein starkes, von den USA unabhängiges Europa ein. 1969 beendet Charles de Gaulle seine politische Laufbahn, er stirbt 1970.
An Charles de Gaulle als Begründer der Résistance extérieure wird in Frankreich vielfältig erinnert, Straßen und Plätze tragen seinen Namen.
Die Résistance extérieure
Die Résistance extérieure (äußerer Widerstand) beginnt mit dem Appell von Charles de Gaulle am 18. Juni 1940 in London. Diese Form des Widerstands entwickelt sich zunächst unabhängig vom Widerstand im Landesinneren Frankreichs, der Résistance intérieure.
Um Charles de Gaulle versammelt sich nach und nach eine Exilarmee mit etwa 54.000 Soldaten, die Forces françaises libres (FFL, Freie Französische Streitkräfte). Viele Soldaten stammen aus den französischen Kolonien, die sich Charles de Gaulle anschließen. Diese Kolonien bilden das Territorium des Freien Frankreichs. Die FFL kämpfen an verschiedenen Kriegsschauplätzen gegen die deutsche Wehrmacht und ihre Verbündeten.
1942 erreicht Charles de Gaulle gemeinsam mit Jean Moulin die Verbindung der Résistance extérieure mit den unterschiedlichen Widerstandsbewegungen in Frankreich. Nach der Landung amerikanischer und britischer Streitkräfte in Nordafrika im November 1942 wird Algier in Algerien zur Hauptstadt des Freien Frankreichs. Daraus entsteht dort ein Jahr später die „Provisorische Regierung der Französischen Republik“ mit Charles de Gaulle als Präsident.